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Finanz-Blog

Sverre Bergland

Portfolio Manager at DNB Asset Management

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Seit dem Start im Jahr des DNB Fund Technology verfolge ich als Co-Portfoliomanager das Unternehmen Meta oder wie es noch vor kurzem hieß Facebook. Anfang Februar hat Meta seine Quartalszahlen vorgelegt, die mit einem Wachstum von 20 Prozent Wachstum etwa wie erwartet ausgefallen sind. Das war aber nicht der Ursprung des Schocks und des Börsencrashs. Die Aktien der Firma fielen daraufhin im elektronischen Handel nach Börsenschluss in New York um mehr als 22 Prozent.

Es war die deprimierendste Quartalspräsentation, die ich je erlebt habe. Meta geht von drei bis elf Prozent Umsatzwachstum im ersten Quartal, einem Kostenwachstum von 30 Prozent, einer stärkeren Konkurrenz durch TikTok und der Flucht junger Menschen von der Plattform aus. Meta erklärte, dass es aufgrund der wachsenden Konkurrenz schwieriger sei, die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erhalten. Die Firma gab an, dass die Nutzer auf der Bilderplattform Instagram beispielsweise mehr Zeit mit „Reels“ verbrachten, einem vom Konkurrenten TikTok inspirierten Format für Kurzvideos, „das niedrigere Vergütungssätze“ als die klassischen Instagram-Formate generiert.

Gleichzeitig will das Unternehmen die Investitionsausgaben um 60 Prozent erhöhen will. Wir glauben allerdings, dass die stark gestiegenen Investitionen nicht das Metaversum entwickeln sollen, wie manche glauben, sondern künstliche Intelligenz und Einblicke in die Privatsphäre. Aus unserer Sicht könnten wir 2022 einen Gewinnrückgang sehen und es sei schwer absehbar, ob es 2023 zu einer weiteren Regression kommen wird.

Von allen Seiten angegriffen, auch von den Behörden

Vor allem aber hatte das Unternehmen davor gewarnt, dass die vom iPhone-Hersteller Apple im vergangenen Jahr auferlegten Regeln für zielgerichtete Werbung negative Auswirkungen auf seine Finanzergebnisse haben könnten. Apple verlangt von App-Herausgebern, dass sie um Erlaubnis bitten, Daten zu sammeln – sehr zum Leidwesen von Unternehmen wie Meta, deren Geschäftsmodell auf dem Verkauf von Werbung beruht, die fein auf den Geschmack und die Gewohnheiten der Verbraucher zugeschnitten ist.

Meta hat sich auch an Apple gewandt, wobei Meta nur begrenzte Einblicke in dessen Ökosysteme gewährt wurden. Das bedeutet, dass die Anzeigen weniger einschlagen und es weniger rentabel wird, Werbung zu machen. Dies könnte Munition für die Klage von Epic, der für Fortnite bekannte Spieleentwickler, gegen Apple liefern. Epic verklagt Apple, weil es glaubt, dass das Unternehmen als Monopolist agiert.

Zudem wird Meta von US-Wettbewerbsbehörden verklagt, die eine Aufspaltung von Meta für sinnvoll halten. Ich frage mich, ob Meta die Gelegenheit nutzt, um den US-Behörden zu zeigen, dass sie von allen Seiten bedroht werden. Bei Wettbewerbern wie SnapChat und Pinterest sind allerdings nicht die gleichen Trends zu sehen. Meta neigt viel mehr zur Schwarzmalerei als die Konkurrenz. Mark Zuckerberg ist – und das sollten Anleger nicht vergessen - intelligent. Er habe die Zeichen der Zukunft viele Male im Voraus gesehen, Facebook auf Mobile umgestellt und Instagram aufgekauft, um nur einige zu nennen.

Als die Aktie abstürzte, hat unser DNB Technology-Team die Gelegenheit genutzt, Meta-Aktien bis zur neutralen Gewichtung zu kaufen. Wir haben natürlich von unserer Untergewichtung in Meta im Januar profitiert. Jetzt beobachten wir genau und überlegen, ob wir nicht in die andere Richtung gehen und übergewichten sollten.

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